first look @ PETZL NAO Stirnlampe (Werbung)

first look @ PETZL NAO Stirnlampe Für all diejenigen, die ihre Laufeinheiten aufgrund ihrer Arbeitszeiten in den Morgen- und Abendstunden absolvieren müssen ist dieser Produkttest saisonal aktuell, denn die dunkle Jahreszeit steht wieder kurz bevor. Sportler deren Laufreviere außerhalb beleuchteter Ortschaften liegen oder sicherheitsbewusste Läufer werden schnell den Wunsch nach einer guten Stirnlampe verspüren. Auch bei mir war das so und leider wurde ich bisher von keiner Produktgruppe so enttäuscht wie dieser. Kabelbrüche, Wackelkontakte, störendes Streulicht. Zwischen 60 und 100€ fand ich keine Erfüllung und so rettete ich mich mit einer günstigen 16€ Stirnlampe mehr schlecht als recht durch die Winterzeit. Die Bergfreunde wollten das nicht so stehen lassen und haben mir ein neuen Test-Kandidaten ans Herz gelegt: die Petzl Nao.

Lieferumfang PETZL NAO Die Stirnlampe kommt inkl. Akku, USB-Kabel (für Ladevorgang und Verbindung zu Windows oder MAC PC) und zusätzliches, oberes Verbindungsband; Erstmal keine Überraschung, eine Stirnlampe eben, wie viele andere auch. Doch es gibt Unterschiede und die fangen nicht erst beim USP-Support an.

Beleuchtungskonzept Interessantestes Ausstattungsmerkmal dieser Stirnlampe ist sicherlich das sogenannte „Reactive Lighting“ System, dass in zwei Intensitätsstufen voreinstellbar ist. Es handelt sich dabei um eine situationsabhängige Steuerung der Leuchtkraft die Petzl über einen Lichtsensor realisiert. Dadurch ist die Lampe in der Lage  ihre Helligkeiten von  7 bis 355 Lumen zu steuern. Situationsabhängig will in diesem Fall heißen, die Helligkeit wird beim Blick auf naheliegende Gegenstände reduziert oder für Fernsicht maximiert. Petzls Nao ist in der Lage die Weite des Leuchtkegels zwischen 9 und 108m zu regulieren. Diesen Range bildet Petzl durch die Ansteuerung zweier LEDs ab: Eine wirft mittels Streuscheibe diffuses Licht auf den Nahbereich, eine wirkt als heller Scheinwerfer für den Fernbereich.  Neben dem Komfortzugewinn durch blendfreies Lesen von Karten soll die Technologie vor allem die Akkulaufzeit verlängern.

Wie bei allen sensorgesteuerten Systemen gilt auch hier: Nichts ist besser als das menschliche Auge! Sollte ein Nutzer also mit dem „Reactive Lighting“ nicht zurecht kommen, dem steht weiterhin wahlweise die konservative Funktion des regulären Betriebsmodus „Constant Lighting“ in zwei Intensitätsleveln zur Verfügung.

Die Auswahl des jeweiligen Modus erfolgt über einen Einweg-Multifunktionskopf an der Lampenausseite dessen Bedienung nach einer kurzen Eingewöhnung recht einfach ist. Zudem besteht Möglichkeit sich das Reaktionsverhalten der Lampe zu individualisieren oder mit vorgefertigeten Profilen anzupassen. Hierfür ist ein kleines Programm bei Petzl (OSByPetzl) herunterzuladen und die Lampe via USB mit dem Rechner zu verbinden. Vier Profile – die im Programm über ein selbsterklärendes Schiebersystem justierbar sind – können insgesamt auf die Lampe geladen und über den Multifunktionsschalter ausgewählt werden. So ist eine den Sportarten enstprechende Anpassung der Modi möglich.

Der oben sitzende Sensor steuert die je nach Leuchtmodi vorgewählte(n) LEDs an (links Fernlicht, rechts diffuses Nahlicht)

Und im Alltag? 355 Lumen sind auf jeden Fall mehr als ausreichend hell für Läufe abseits geteerter  Routen. Für echte, hochtechnische Trails in Alpen wäre natürlich noch mehr wünschenswert. Trotzdem gelingen auch Einheiten über ungefährliche Trampelpfade und nicht allzu grob gehauene Trails ganz gut. Klar, mehr geht immer. Für normale Feld -und Forstwegen reicht aber selbst das diffuse Nahlicht locker aus, was einen sehr akkuschonenden Einsatz erlaubt.  Nach Absolvierung einer längeren Testdauer werde ich mich diesem Kapitel noch nähre widmen. Nach den ersten Testläufen wäre eine weiterreichende Aussage nicht sinnvoll.

Konzept Stirnlampe Qualitativ macht die Stirnlampe einen guten Eindruck. Die Finger ertasten keine billigen Kunststoffe, alles wirkt solide und stabil. Das System ist spritzwasserdicht, alle demontierbaren Stecker oder Deckel sind mit Gummidichtungen ausgestattet.  Petzl liefert die Stirnlampe mit einem Akku aus, der via USB aufladbar ist. Sein Gehäuse wird mit der Hinterkopffixage des Kopfbands verclipst, so dass das Gewicht verträglich auf den Hinterkopf verteilt wird.

Das Akkuteil wird mit der hinteren Kopfixage verbunden

Trotz des relativ großen Gehäuses sitzt die Lampe relativ leicht am Kopf (Gesamtgewicht 187g) 

Die Einstellung an den Kopfumfang gelingt mit Kordelzug schnell und unkompliziert, die schmalen Schnürzüge führen zu Komforteinbußen 

Das Energiefach ist wasserdicht und ab Serie mit einem Akku ausgestattet 

Alternativ kann es statt Akku auch mit zwei AA-Batterien bestückt werden

Tragekomfort Ein an das Kopfband integrierter Akku hat gegenüber einem Akku im Hüftbereich immer einen Komfortnachteil. Da Akkus an Hüftgurten aber häufig mit Kabelbrüchen und Wackelkontakten zu kämpfen haben, ist dies meiner Meinung nach die bessere Lösung. Dennoch lässt sich das System auch ein Nao Kit Belt erweitern. Das Lampengehäuse selber ist zwar groß sitzt aber satt am Kopf ohne lästig zu wackeln oder mit zu hoehem Gewicht zu nerven. Dank Kordelzug kann die Stirnlampe mit einem Handgriff angepasst werden. Die dünnen Seilzüge sind allrdings verbesserungswürdig, sie schneiden zwar nicht ein üben über längere Dauer aber trotzdem einen etwas unangenehmen Druck auf die Kopfhaut aus.

Fazit Durchdachte Stirnlampe mit innovativem Lichtsystem und tollen Individualisierungmöglichkeiten. Dem ersten Anschein nach hat sich Petzl keine Schnitzer erlaubt. Saubere Verarbeitung, hochwertige Kunststoffe, gute Funktion. Auch wenn oft weniger reichen würde, diese Stirnlampe ist ein Tipp für technikverliebte Läufer abseits geteerter Pisten.

Mit der freundlichen Unterstützung von bergfreunde.de

11 Kommentare zu „first look @ PETZL NAO Stirnlampe (Werbung)

  1. Finde das gute Stücke ziemlich globig für eine Lauflampe! Hast du zufällig Vergleichsbilder zwischen der „Alten“ und der „Neuen“? Grüße und viel Spaß im Dunklen 😉

    1. Vor dem Hintergrund der Leistung (355 Lumen) geht die Größe meiner Meinung nach in Ordnung. Einfachere Strinlampen bis 150Lumen kommen mit einer LED aus, damit fühle ich mich auf Trails aber nicht wirklich wohl. Man kann Petzl natürlich den Spaß mit dem Sensor bezüglich Gewicht und Baugröße auch negativ ankreiden. Aber das Gehäuse wippt jetzt nicht am Kopf rum oder zerrt daran. Gewicht = 187g, verteilt auf Lampe vorne und Akku finde ich das eigentlich ganz gut. Trotzdem ziehe ich Sonnenlicht vor 😉

  2. Morgen Daniel,
    kann Dir nur zustimmen, die Nao ist wirklich sehr durchdacht und von der Ausleuchtung her absolut genial. Mehr braucht es nur in alpinem Gelände bei Nacht. Allerdings nerven die Schnürzüge ganz gewaltig, bei längerem tragen wird es ungemütlich, da muss ein Stirnband drunter 😉

    Salut

    1. Ja die Schnüre lassen schon Verbesserungspotential. Da hätte man nochmal ein gepolstertes Band drumherum verarbeiten müssen. Ich hab zwar eh immer ein Strinband auf, aber viele stören sich daran.

  3. Hi Daniel,
    da nun schon einige Zeit seit deinem ersten Test hier vergangen ist und du die Nao die letzten Wochen sicher mehr als ausführlichen testen konntest, wollte ich mal fragen, wie dein Zwischenfazit ausfällt.
    Ich habe seit einiger Zeit die Trail Runner von Silva für meine abendlichen/nächtlichen Hausrunden.
    Da ich mir noch eine stärkere Lampe zulegen wollte, stolpert man natürlich über die Nao.
    Ist sie rundum zu empfehlen oder gibt es deiner Meinung nach bessere Alternativen? Skeptisch machen mich hier in erster Linie die spärlichen Kopfbänder zwecks Einschnüren. Wie sieht es bei der Ausleuchtung aus? Fokussiert die Lampe eher auf einen Spot oder ist die Ausleuchtung schön breit, hell und homogen?
    Vielen Dank für deine Antwort und dein Fazit!
    Greez Robert

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